Test Recherche-Tool: ReportLinker
20blue, 01.06.2014

Aufstiege in die Höhen des Wissens – ganz ohne Verlaufen?
Nicht nur Sokrates wusste, dass er im Grunde genommen nichts weiß. Jeder Wissenschaftler kennt das Gefühl der Überwältigung angesichts der Berge neuer Forschung, die sich überall auftürmen. Ein Hilfsmittel bei dieser Gipfelbesteigung liefert der englischsprachige Guide ReportLinker, eine Suchmaschine speziell für Studien und Statistiken. Das Versprechen der Seite besteht primär darin, schneller ans Ziel zu führen. Bei dieser Suche kann man relativ flink die ersten Ergebnisse vorsortieren und nach Industrie, Land und teilweise sogar Unternehmen filtern. Die Quellen sind allerdings dieselben, die man in der freien Suche auch ansteuern würde: Ein Großteil der Wissenslieferanten sind Regierungen, Statistik-Ämter, Gewerkschaften etc. Darüber hinaus gibt es aber auch nicht-öffentliche Publikationen, die sich kostenpflichtig auf der Website abrufen lassen.
Die Rahmenbedingungen
Wie die meisten guten Wissensdienstleister ist ReportLinker nicht kostenlos. Und wie so oft gibt es unterschiedliche Zugangslevel. Wer nur einmal testweise Höhenluft schnuppern will, kann für 69 Euro einen Tageszugang erwerben. Der erlaubt es, 24 Stunden lang unbeschränkt öffentliche Reports runterzuladen und ein erstes Gefühl für das Tool und seine Sherpa-Fähigkeiten zu bekommen. Der Monatszugang rechnet sich schon ab dem zweiten Recherchetag: Er kostet 89 Euro, die Leistungen beschränken sich ebenfalls auf öffentliche Reports. Wer Lust hat auf die beschränkt zugänglichen Studien, die meist wesentlich ausführlicher sind, der muss deutlich tiefer in die Tasche greifen – und sich, je nach Studie, vielleicht auch vom Assistenten Sauerstoff geben lassen. Im „Pay-as-you-go“-System zahlt man gesondert für jeden Report, den man nach dem Lesen einer ersten Zusammenfassung für relevant hält. Wie allgemein üblich kostet das dann in den wenigsten Fällen einen zwei-, in den meisten einen vierstelligen Betrag.
Die Nimirum-Anwendungstipps
Einen ersten Überblick über die wichtigsten Fakten und Zahlen, die relevanten Unterthemen, die wichtigsten Regionalmärkte und ein paar Top-Player erhält jeder kostenlos schon in den Essays, die jeder Fragestellung vorangestellt sind und durch Verlinkungen auf die Reports verweisen. Es gibt fünf große Themenblöcke, auf die sich ReportLinker konzentriert: Agribusiness (einschließlich Nahrung, Tabak und Restaurants), Consumer Goods, Heavy Industry, Hi-Tech [&] Media, Life Sciences sowie Services, aufgeteilt in Konsumentenservice, Finanzdienstleistung, Tourismus/Freizeit und Business Services. Matroschka-ähnlich kann man diese Überthemen immer weiter abspecken lassen, bis man sich über die verschiedenen Themenbäume ans Ziel geklickt hat. Nutzt man nicht die Wort-Suche, sondern geht tatsächlich über diese Themenbäume, schärft das ganz nebenbei auch den Blick für angrenzende Themenbereiche. Und hilft, einen Überblick zu bekommen: In welchen Bereichen herrschen eventuell Forschungslücken, welche Themen tummeln sich gerade im Fokus des Interesses und welche Entwicklungen stehen in den unterschiedlichen Bereichen an? Man erinnert sich an das gute, alte Suchen vor dem Google-Schlitz ...
Die Essays am Anfang jeder Themenseite sind nicht zu unterschätzen: Wer sich für Trends in der Freizeitindustrie interessiert, ist nach nur wenigen Klicks bei der Erkenntnis angelangt, dass in China das Geschäft mit Lotterien boomt, in globaler Hinsicht die Erfolgsgeschichte der Computerspiele noch lange nicht abgeschlossen ist und es einiges zu lernen gibt, was das Verhältnis der Amerikaner zu ihren Vergnügungsparks angeht. Außerdem erhält man Links zur Internetpräsenz der wichtigsten Industrievertreter oder Autoritäten in diesem Bereich und kann diese als Aufhänger für die eigene Recherche nutzen.
Unser Fazit
Erste Zahlen, relevante Anhaltspunkte und lohnenswerte Impulse bekommt man kostenlos auf ReportLinker. Für den Anfang ist das nicht schlecht. Die vertiefte Recherche in alles, was in der Welt der Forschung und des Wissens im Fluss ist, in die entscheidenden Einzelheiten führt und wegweisende Einschätzungen enthält, ist nicht umsonst zu haben -- wie überall anders auch. Immerhin hat schon Benjamin Franklin gewusst: „Eine Investition in Wissen bringt immer noch die besten Zinsen.“
Nimirum recherchiert Trendthemen, Märkte und Branchen für Agenturen und Unternehmen in 50 Ländern. Ihre Ansprechpartnerin für strategische und individuelle Projekte ist die Inhaberin von Nimirum, Anja Mutschler. Sie erreichen sie hier und per Telefon 0341/ 580 680 73.
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