Recherche-Tool LexisNexis & Factiva
20blue, 09.07.2014

Erlebnissuche – gefunden? // Die zwei großen Mediendatenbanken Factiva DowJones und LexisNexis im Vergleich
Erlebnissuche – gefunden? // Die zwei großen Mediendatenbanken Factiva DowJones und LexisNexis im Vergleich
Was geschieht heute? Und was wird morgen geschehen? Die Fragen der Kommunikatoren in Agenturen und Unternehmen sind themenbezogener denn je. Sie müssen viele Themenbereiche im Blick haben und dürfen vor allem neue nicht verpassen. Am besten international.
Factiva und LexisNexis sind zwei Mediendatenbanken. Sie werben damit, alle wichtigen (Print-)Medien zu führen. Das funktioniert über Lizenzabkommen, die die beiden aus den USA stammenden Anbieter teils in mühsamen Einzelgesprächen mit den Zeitungen treffen. Handelsblatt und FAZ beispielsweise sind bei beiden in Deutschland nicht vertreten, da man eine eigene Mediendatenbank besitzt. Factive DowJones und LexisNexis haben neben den hier untersuchten Mediendatenbanken noch Informationsdienste für die Wirtschaft bzw. Personen aus der Wirtschaft.
Nimirum hat beide Systeme miteinander verglichen, vor allem unter zwei Gesichtspunkten: einen schnellen und möglichst vollständigen Überblick über laufende Themendebatten zu bekommen sowie die Weiterverarbeitung der recherchierten Daten.
Factiva DowJones hat in den letzten Jahren viel investiert, um ein umfassendes Tool des digitalen Zeitalters auf den Markt zu bringen, das für alle Anwendungszwecke einer modernen Kommunikationsabteilung gerüstet ist. Dauerhafte Optimierung ist das Schlagwort. Manche Extra-Tools wirken da etwas überkandidelt: einen Premium-Newsletter für das Unternehmen? Oder doch lieber ein Feed? Andererseits zeigt sich Factiva in Usability und Design auf der Höhe der Zeit, und man hat das Gefühl, das beste relevante Ergebnis in der bestmöglichen Form auf verschiedenen Plattformen schnell finden zu können. Ein Erlebnis des Findens.
LexisNexis, einst ein Anbieter nur von Rechtstexten, versteckt seine innovative Kraft geradezu: im Innern der Online-Datenbank herrscht viel Weiß, es gibt wenig Schnickschnack, aber eben auch wenig, woran ein suchendes Auge sich festhalten kann. Optionen sucht man lang, auch wenn man länger mit dem System gut vertraut ist. LexisNexis ist ein Werkzeug im besten Sinne: Man kann, so die Botschaft, komplizierte Suchstrings bauen und sich eine Schneise durch eine riesige Menge seriöser Medienquellen schlagen. Ein Erlebnis des Suchens.
Dies zeigt sich auch in den Gesprächen mit beiden Häusern: DowJones präsentiert sich als praktikable und flexible Lösung für viele – was sich auch in einer etwas attraktiveren Preisgestaltung äußert. LexisNexis versteht sich als Werkzeug für Profis und besticht vor allem durch ein professionelles Support-System.
Beide bemühen sich um eine intelligente Clusterung der Mediengattungen, also in verschiedene Länder und Mediengattungen. Factiva ermöglicht die Suche speziell nach Blogs oder Fachzeitschriften.
Für den Anfänger wird es bei beiden angesichts vieler Suchparameter am Anfang eine steile Lernkurve geben.
Quellen: LexisNexis nennt 36.000 Quellen weltweit (ca. 300 in Deutschland), darunter 6.000 Blogs. Bei Factiva DowJones sind die Angaben ähnlich, wobei der Anteil an Online-Medien höher ist (17.000 Blogs und Webseiten).
Das Wichtigste: für den kommerziellen Gebrauch sicher die Auswertung der jeweiligen Ergebnisse. Factiva verfügt über einfache, aber nette Grafiken zu den wichtigsten Keywords, unter der der jeweilige Suchbegriff verankert ist: den Top-Autoren, ein Ranking der in den Artikeln erwähnten Personen bzw. Firmen. Alle Informationen sind sehr nützlich, auch im Kontext: Man erhält eine valide Liste von Influencern zum Thema, erhält Namen wichtiger Journalisten, die man ansprechen kann und sieht, welche anderen Begriffe in diesem Bereich auch eine Rolle spielen. Um sich einem Thema anzunähern, ist diese Spalte, die sich links von den Suchergebnissen befindet, sehr nützlich. Alle Informationen kann man als Grafiken herunterladen und auch über die üblichen zehn Ergebnisse hinaus anzeigen lassen.
Dasselbe gibt es auch bei LexisNexis. Hier kann die Grafik beliebig individualisiert und verändert werden. Das Analyse-Tool gefällt uns, denn es bietet verschiedene Formen der Aufbereitung an und erscheint mit etwas Recherche-Erfahrung auch weitreichend nutzbar für verschiedene Auswertungen zu sein. Aber auch hier, pardon: ein wenig mehr Design-Ehrgeiz würde nicht schaden.
Der größte Unterschied: Factiva zeigt große Anstrengungen, den Social-News-Bereich in seiner Datenbank für einen Preis abzubilden. Nach eigener Aussage werden dabei über 20 Millionen Blogs „gecrawlt“, auch Social-Media-News von Twitter oder YouTube werden 90 Tage lang in der Datenbank gehalten und dann archiviert. Es gibt eine Liste so genannter A-Blogs, die als besonders einflussreich gelten. Sie enthält ca. 5000 Blogs.
Nachtrag: LexisNexis gibt - allerdings erst auf Nachfrage hin - bekannt, dass es hierfür ein eigenes Tool gebe (das wir allerdings nicht getestet haben). In LexisNexis Analytics würden sowohl die lizensierten als auch "tausende" Webquellen inklusive Social Media durchsucht.
Agenturen kennen Factiva besser als LexisNexis: In einer trendaffinen Umgebung schätzt man die Auswertungsoptionen und die Tatsache, dass man die neuen Medien im Fokus hat.
Fazit: Beide Systeme bieten einen umfassenden Weg zu Artikeln von Zeitungen, Fachperiodika und Pressemitteilungen. Die Suche und Auswertung erscheinen bei Factiva gefälliger, dafür hat LexisNexis in der individuellen Weiterverarbeitung Vorteile. Vieles von dem, was Factiva enthält, ist auch bei LexisNexis zu finden, allerdings wesentlich impliziter. Auf den ersten Blick ist nicht offensichtlich, dass LexisNexis mit 30 Jahren Firmengeschichte der Platzhirsch ist.
Teuer sind übrigens beide – bei Factiva tut's indes nicht ganz so weh.
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