Kann Research nicht auch mal Spaß machen?

Christophe Fricker , 10.10.2017

Darf Forschung eigentlich Spaß machen? Christophe Fricker sprach mit DLR-Standortleiter und Raumfahrtexperte Professor Joachim Block. Und hört: Ohne Herzblut geht es nicht. Intellektuelle Leistungen brauchen Weitsicht und persönliches Engagement. Davon profitieren am Ende die Auftraggeber.

Auf meine Frage, ob Forschung auch Spaß machen darf, bekomme ich von einem der profiliertesten deutschen Raumfahrt-Experten eine klare Antwort: „Ohne Herzblut geht es nicht!“ Prof. Dr. Joachim Block ist Leiter der Standorte Braunschweig, Göttingen und Trauen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. Fast 1700 Mitarbeiter sind hier tätig. Einige ihrer Aufgaben klingen trocken: zum Beispiel die „Entwicklung und Realisierung anpassungsfähiger, schadenstoleranter und kosteneffizienter Hochleistungsstrukturen für die Luft- und Raumfahrt sowie den bodengebundenen Verkehr.“ Ich treffe ihn auf einer Konferenz zu Flugreise-Erfahrungen und ihrer Darstellung in verschiedenen Künsten (unter anderen in Katastrophenfilmen!). Das Herzblut seiner Mitarbeiter illustriert Professor Block mit einer wirklich schönen Geschichte: „Als unser Forschungsflugzeug ATTAS in den Ruhestand ging, musste es irgendwie aus Braunschweig weg und ins Museum. Es durfte aber nicht mehr geflogen werden. Wir standen vor einem Problem. Da war es für die Mitarbeiter unvorstellbar, den ATTAS zu verstümmeln, ihm die Flügel zu amputieren, um ihn eventuell auf Straßenfahrzeuge zu verladen. Also haben wir eine außerordentliche Flugerlaubnis erwirkt. Das war nicht leicht, aber alle waren froh.“ Die ganze Geschichte ist eine große Personifizierung: Das Advanced Technologies Testing Aircraft System ATTAS war für die Mitarbeiter in seinen langen Dienstjahren zum Kollegen aus Fleisch und Blut geworden. Ist das nicht sentimental? Müsste man sich nicht statt dessen auf die harten Fakten konzentrieren? Professor Block seufzt: „Ja, der Bundesrechnungshof verlangt das auch. Aber ich sage Ihnen ehrlich: Wenn meine Leute keinen Spaß an der Sache hätten, könnten wir hier dichtmachen.“

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Und so kommen spannende Ergebnisse heraus, die immer wieder Schlagzeilen machen. (Unter anderem wegen der zwei spektakulären Flugsimulatoren, in denen ich neulich Platz nehmen durfte!) Bei der Rückkehr an den Schreibtisch merke ich: An den Nimirum-Standorten Leipzig und Bristol und bei unseren Fach- und Länderexperten vor Ort in 65 Nationen ist genauso viel Herzblut mit dabei. Sonst hätte Dr. Stefan Jungcurt nicht so einen hellsichtigen Beitrag zur Zukunft der Lebensmittelversorgung schreiben können. Im Podcast-Gespräch meiner Kollegin Anja Mutschler mit Alfred Fuhr und Dr. Gunter Heinickel zur Nutzerorientierung neuer Mobilitätskonzepte spürt man ebenfalls Aufbruchsstimmung. Ich sage Ihnen aber mal, was uns in unserer Arbeit antreibt und dann richtig freut, wenn es gelingt: wenn Sie mehr wissen als Ihre Wettbewerber. Da ist unser Anspruch sportlich. Das ist nicht Rocket science, aber manchmal geht’s auch um Rocket science (dafür ist der Kollege Kai Dürfeld zuständig, ebenfalls einer mit Herzblut!). Und dann ist es wunderbar zu hören, dass Sie als unser Kunde die Nimirum-Research ins Feld führen und wiederum Begeisterung auslösen: „Die Ergebnisse waren sehr hilfreich für das Erstgespräch, das für uns sehr erfolgreich verlief“, hören wir – gern. Nun lade ich ein, sich auf unseren neuen Themenseiten auf www.nimirum.info umzusehen. Gern begeistern wir Sie auch persönlich für Research, die Ihnen den entscheidenden Vorsprung vor dem Wettbewerb verschafft. Anja Mutschler und ich sind in dieser Mission unterwegs:

  • München, Stuttgart: 23. bis 27.10.2017
  • Berlin: 30.10.2017 bis 3.11.2017
  • Bremen: 6.11.2017
  • Dresden: 7. bis 8.11.2017
  • Stuttgart: 9. bis 10.11.2017

Termine werden laufend ergänzt auf unserer Kalenderseite. Ich freue mich auf unser Gespräch!

Bildrechte: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt

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