Digital Fluency: die neue Mitarbeiterkompetenz

Florian Kunze , 22.10.2018

Digitale Technologien prägen unser Leben, unsere Kommunikation und auch unseren Arbeitsalltag. Nimirum-Experte Professor Florian Kunze forscht zum Thema Digital Fluency, der Kompetenz im Umgang mit Technologien, einem neuen Faktor für Unternehmen und Mitarbeitende.

60 Sekunden im Internet. Genug Zeit für ungefähr 500.000 Tweets, 30 Millionen WhatsApp-Nachrichten, 200 Millionen E-Mails, 4 Millionen Suchanfragen bei Google und eine aktualisierte Statistik über diese und ähnliche Zahlen, Tendenz steigend. Digitale Kommunikationstechnologien und stetig wachsende Datenmengen sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken und auch in unseren Arbeitswelten tief verankert. Sie ermöglichen es per Laptop von überall aus zu arbeiten, optimieren Arbeitsabläufe und helfen Unternehmen bei evidenzbasierten Entscheidungen.

Nimirum-Experte Professor Florian Kunze untersucht in seiner Forschung für Organisational Studies an der Universität Konstanz welche Kompetenzen in Zukunft für Mitarbeitende und Organisationen eine zentrale Rolle spielen werden, um den Herausforderungen und Chancen einer digitalen Arbeitswelt gerecht zu werden. Ein wesentlicher neuer Faktor: die Digital Fluency.

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Digital Fluency als Kernkompetenz

Digital Fluency, auch digitale Gewandtheit, beschreibt die Fähigkeit, mit der ein Mensch digitale Technologien sinnvoll zur Problemlösung einsetzen und nutzen kann. Eine digital gewandte Person kann auch neue digitale Technologien mühelos und souverän nutzen. Diese Digital Fluency zeigt sich in drei Kompetenzbereiche:

  1. Das explizite digitale Wissen umfasst die technischen Kenntnisse, die zum Einsatz digitaler Technologien notwendig sind.

  2. Das implizite digitale Wissen ist eher intiuitiv und etwa in der Entscheidung relevant, ob ein digitales oder ein analoges Vorgehen für eine konkrete Situation geeigneter ist.

  3. Digitale Selbstwirksamkeit bedeutet, dass man von der eigenen Fähigkeit im Umgang mit digitalen Technologien überzeugt ist.

Digital Fluency in Unternehmen sollte also als ein mehrdimensionales Konstrukt mit verschiedenen Handlungsfeldern verstanden werden. Um Digital Fluency als Kernkompetenz in Unternehmen aufzubauen, bietet sich für ein effektives Personalmanagement eine dreistufige Zielsetzung an, die an den drei Kompetenzbereichen der Digital Fluency ansetzt:

  1. Eine Digitale Infrastruktur aufbauen und dabei neben den Technologien selbst auch Weiterbildungs- und Unterstützungsmöglichkeiten anbieten.

  2. Eine Kultur der spielerischen Exploration fördern, um durch Ausprobieren und eine spielerische Heranführung an neue Technologien implizites digitales Wissen auszubilden.

  3. Die Digitale Selbstwirksamkeit der Mitarbeitenden durch Empowerement steigern, in dem Führungskräfte Macht und Verantwortung mit dem Personal teilen.

Der digitale Wandel sollte von Unternehmen und Führungskräften nicht nur als technische Herausforderung verstanden werden, sondern eher die Kompetenzen der Mitarbeitenden in den Fokus genommen werden. Nur mit digital gewandten Mitarbeitenden, die über ein hohes explizites und implizites Wissen und gleichzeitig auch über eine digitale Selbstwirksamkeitsüberzeugung verfügen, kann es gelingen den digitalen Wandel erfolgreich zu bewältigen. Unternehmen sollten deshalb systematisch in die Entwicklung dieser digitalen Kompetenzen bei Ihren Mitarbeitenden investieren.

Den vollständigen Artikel von Florian Kunze finden Sie auf humanresourcesmanager.de.

Die Publikation: Zimmermann, S.; Kunze, F.: Digital Fluency – eine Metakompetenz der Zukunft (2018). In: Schwuchow, K. & Gutmann, J.: HR-Trends 2019: Strategie, Digitalisierung, Diversität, Demografie. Haufe.

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