Wussten Sie schon? Wie wir Europäer das Weihnachten von heute mitprägten

20blue, 12.12.2020

Wussten Sie schon? Das Weihnachten, wie wir es heute kennen, ist maßgeblich von europäischen Traditionen beeinflusst. Seit mehr als 2.500 Jahren wird im Dezember ein Fest gefeiert. Vor allem mit süßen Sachen. Et voilà, unser Weihnachts-Lese-Geschenk für Sie: unsere kleine Weltreise mit Weihnachtssüßigkeiten und einem süßen Weihnachtsquiz ab 0 Jahren.

Als Ursprung des Weihnachtsfestes gilt die heidnische Feier der Wintersonnenwende.
Schon in der Antike feierten die Ägypter und andere Hochkulturen am 21. Dezember – dem Tag der Wintersonnenwende – die Geburtstage ihrer Sonnengottheiten. Die Römer zelebrierten um 500 vor unserer Zeitrechnung am 25. Dezember den Geburtstag ihres Sonnengottes Sol. Im Übergang vom römischen Sol-Glauben zum Christentum wird das Feiern dieses Tages um das Jahr 313 datiert. Gesichert ist, dass zwischen dem 3. und 5. Jahrhundert Weihnachten in seiner heutigen Bedeutung zum Fest wird. Auf dem im Jahr 381 stattfindenden Konzil von Konstantinopel legt die christliche Kirche den 25. Dezember als konkreten Termin fest.

Karl der Große als „Vater“ des Weihnachtsfestes

Nach Mitteleuropa kommt die christliche Version des Feiertages durch die Missionierungen in Germanien. Auch durch die Krönung von Kaiser Karl dem Großen – zu Weihnachten im Jahr 800 – erlangt es die sogenannte „Eigenständigkeit“ und wird ab 831 von der Kirche als viertägiges Hochfest begangen.

Doch was feierten die Germanen im Dezember zur Sonnenwende vorher? Ein Fest namens „Jul“, was in den skandinavischen Sprachen noch heute Weihnachten bedeutet.

Für die Kirche galt das Sonnenwende-Fest lange als heidnischer Brauch. Deshalb verboten 400 Jahre nach Christi Geburt die damaligen Kirchenoberhäupter diese Festlichkeit, jedoch ohne Erfolg. Die gesellschaftliche Verankerung war schon zu stark und die Feierlichkeit zu beliebt. Weil ein wichtiges Ziel der Kirche stets die Missionierung von Heiden für das Christentum war, entschied sie kurzerhand, das Fest Jesus zu widmen. Seither feiern die Christen statt der Wintersonnenwende vom 24. auf den 25. Dezember Christi Geburt.

Vom Feier-Verbot bis zum Shopping-Anlass

Aber auch das Weihnachtsfest wurde schon Ziel von Verboten. In den heutigen USA lehnten z.B. die ersten Puritaner, die Neuengland besiedelten, ausschweifende Weihnachtsfeierlichkeiten ab. 1659 wurde das Feiern von den Kolonisten in Massachusetts kurzzeitig verboten, der Tag wurde in großen Teilen Neuenglands und Pennsylvanias zu einem normalen Arbeitstag. Doch auch dieses Verbot konnte sich nicht lange halten.

Das moderne, kommerziellere Weihnachten entstand erst im 19. Jahrhundert, als die Menschen begannen, zunehmend Geschenke für die Kinder zu kaufen. Der vom Handel beworbene saisonale „Weihnachtseinkauf“ bekommt eine wirtschaftlich immer größere Bedeutung. Heute wird ihm sogar der „Black Friday“ zum Ankurbeln des Konsums vorangestellt. Ein Gegenargument zum Konsumrausch setzt jährlich am 27.11. der „Kauf-nix-Tag“.

Saisonale Süßigkeiten verbinden uns

Was Menschen aller Religionen und auch der meisten Nationen verbindet, sind die Sehnsucht und der Wunsch nach bestimmten saisonalen Süßigkeiten. In Europa reichen die von Bûche de Noël (Frankreich) über Peppermint Bark (UK) bis hin zu Vihreitä kuulia (Finnland).

In Asien gibt es sehr unterschiedliche Traditionen, die reichen vom Reis-Kokosmilch-Kuchen Bibingka als Weihnachtsfrühstück auf den Philippinen über – mit dem Wort „Frieden“ beschriftete – Äpfel in China bis hin zum Christmas Cake als kolonialen Erbe der Briten im indischen Goa und Kahk (Plätzchen) in Ägypten.

Für deutschsprachige Ohren klingen auch der norwegische Kakemenn (Kuchenmann) und das in Rumänien beliebte Cozonac (Kuchenbrot) hochinteressant. Und was gibt es noch? Europa ist voller leckerer süßer Traditionen. Unser Quiz hat die interessantesten zusammengefasst. Können Sie die Fragen beantworten?

Mehr Lesestoff

konsumieren
informieren

„Auslaufmodell Plastiktüte“:
Wie nachhaltig sind die Alternativen?

Kaum ein Plastikprodukt wurde in den letzten Jahren so sehr zum Inbegriff des Plastikmülls wie die Einwegplastiktüte. Über Verbote und schwindende Verbraucher:innenakzeptanz wird die Plastiktüte als Transportsystem zunehmend zum Auslaufmodell. Doch wie nachhaltig sind die Alternativen? Ein Text von Mona Nikolic.

Von Mona Nikolić, 01.12.2020

arbeiten
informieren
konsumieren

Interkulturelles Weihnachtsessen – Worauf Sie achten müssen

Weihnachtstraditionen gibt es viele und die hören beim Weihnachtsessen nicht auf. Wir zeigen Ihnen die ungewöhnlichen und alltäglichen Weihnachts- und Wintergerichte, die unsere Länderexperten für Schweden, Frankreich und Polen gesammelt haben. In einem anderen Land gibt es dagegen statt aufwendigen Weihnachtsgerichten meistens eher einen Eimer KFC.

Von Björn Berger, 22.12.2017

konsumieren
engagieren

Ohne Müll durchs Leben:
Wie Zero Waste die Konsumwelt verändert

Die Vermeidung von Müll ist höchst relevant für unsere Gesellschaft. Deshalb überdenken immer mehr Konsumenten ihren Lebens- und Konsumstil mit Blick auf Müllvermeidung, indem sie nachhaltige Konsumpraktiken adaptieren. Der Lebensstil des sogenannten Precycling zielt darauf ab, Müll aus Verpackungsmaterialien abzulehnen, den eigenen Konsum mengenmäßig auf das Nötige zu reduzieren und Güter konsequent wiederzuverwenden; ergo, dem vielzitierten 5R-Ansatz des Reject, Reduce, Reuse, Recycle and Repair zu folgen. Prof. Dr. Katharina Klug, Professorin für Marketing an der Fresenius Hochschule, Akademie für Mode & Design, forscht zu Precycling als post-modernem Konsum- und Lebensstil im Kontext von Zero-Waste und Circular Economy.

Von Katharina Klug, 19.02.2021

konsumieren

Unverpackt –
die neue alte Art des Einkaufens

Unverpackt Einkaufen – Verpackungsverzicht scheint in der aktuellen Debatte um Nachhaltigkeit die simpelste Lösung zu sein. Doch was ist mit der Hygiene? Dr. Gunter Heinickel, Autor des Whitepapers „Ausgepackt: Mythencheck Nachhaltige Verpackungsmaterialien“ hat die neue, gar nicht so neue Art des Unverpackt Einkaufens im Interview mit dem französischen Monsieur Unverpackt, Philippe Bernard, Experte für die Entwicklung des Unverpackt-Verkaufsbereich in Deutschland, beleuchtet. Im aktuellen Beitrag zeigt er, wie der Trend Unverpackt Einkaufen zu einer echten Alternative werden kann.

Von Gunter Heinickel und Philippe Bernard, 14.02.2021

Keinen Beitrag mehr verpassen

In unseren regelmäßig erscheinenden Formaten präsentieren wir regelmäßig die spannendsten Inhalte und Insights von 20blue.

E-Mail-Einstellungen

Ihr direkter Kontakt zum 20blue-Team

Sie haben eine Frage oder möchten mit uns zusammenarbeiten? Dann kontaktieren Sie uns! Wir sind von 09:00 bis 17:00 Uhr für Sie erreichbar. Schriftliche Anfragen beantworten wir binnen 24 Stunden, oft auch schneller.

Ihr Kontakt zu uns