Warum Interdisziplinarität
wichtig ist und 5 Tipps zur Umsetzung

Anja Mutschler , 05.10.2021

Interdisziplinarität heißt: viele Perspektiven auf ein Thema einnehmen können. Aber wie funktioniert das in der Praxis? 20blue baut und betreut seit über 10 Jahren interdisziplinäre Expert Hubs. Gründerin und Inhaberin Anja Mutschler erzählt in diesem Beitrag aus ihrem Erfahrungsschatz und hält Tipps für diejenigen parat, die den Aufbau interdisziplinärer Teams testen wollen.

Interdisziplinarität: ein Entscheidungsinstrument in komplexen Situationen

Komplexe Krisen beherrschen die aktuellen Debatten: Ineinander verschachtelte Krisen, die alles und jede:n betreffen. Verschiedene Perspektiven einzubinden, ist wichtiger denn je. Das riecht nach Chaos und Kakophonie, aber es geht auch anders.

Interdisziplinarität lautet das Zauberwort. Ein Begriff, der viele Ansätze und Methoden vereint, um Menschen aus verschiedenen Disziplinen und Richtungen zur Erarbeitung von besseren Lösungen zusammenzubringen. In der Wissenschaft lange geübt, zeigt sich nun auch, dass Interdisziplinarität in der weiteren Bedeutung von transdisziplinären, intersektoralen, gruppenübergreifenden und globalen Perspektiven die beste Antwort auf die umfassenden gesellschaftlichen Probleme unserer Zeit ist.

Interdisziplinarität ist ein Ansatz, der sich für fast jede Fragestellung in Ihrer Organisation eignet. Seit 2010 setzen wir bei 20blue (bis 2020: NIMIRUM) erfolgreich interdisziplinäre Expert Hubs auf, um komplexe Fragestellungen zu bearbeiten und unseren Auftraggebenden aus Politik und Wirtschaft umfassende Handlungsempfehlungen geben zu können.

Nachhaltige Entscheidungen brauchen heute Interdisziplinarität. Hier sind 5 Tipps, wie Sie interdisziplinäre Runden organisieren können. Sie fußen auf unserer Projekterfahrung aus über 1.000 Projekten bei Unternehmen, Agenturen und politischen Organisationen:

5 Tipps, wie Sie interdisziplinäre Teams erfolgreich machen:

  1. Fachlich, nicht hierarchisch: Treffen Sie eine gute Vorauswahl. Alle Gruppenmitglieder müssen sich zum Arbeitsthema fundiert äußern können. Und dürfen. Gute inhaltliche Diskussionen funktionieren nur hierarchiefrei, denn jede Position ist gleichwertig.

  2. Stellen Sie eine gute Moderation sicher: Wichtiger als Hierarchie ist Moderation. Interdisziplinäre Runden brauchen sie besonders, für Klarheit und Ergebnisorientierung. Kluge Moderation verhindert Manipulation.

  3. Lernbereitschaft: Interdisziplinäre Runden sind fragil, weil alle Teilnehmer ihre fachliche und sprachliche Komfortzone verlassen. Fragen zum Verständnis sind normal und wichtig, verständnisloses Nachfragen fehl am Platz. Interdisziplinarität heißt: alle lernen neue Aspekte.

  4. Nutzen Sie die Raketenmethode: Wenn es schnell gehen muss: In einer festgesetzten Reihenfolge erfasst jede:r Einzelne die Fragestellung. Er oder sie diskutiert diese zuerst mit Person 1, danach beide mit einem anderen Paar, in Vierergruppen etc., bis die ganze Gruppe zusammentrifft. Im Ergebnis kommen alle gemeinsam zu einem Konsens.

  5. We agree to disagree: Die Sache ist komplizierter als gedacht? Dann bleibt noch eine Zauberformel: „we agree to disagree” – wir stimmen darin überein, nicht übereinzustimmen. Der magische kleinste gemeinsame Nenner. Auch die Erkenntnis von Komplexität ist ein Ergebnis.

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